Bei der Glasdesignerin Carla di Francesco in Stuttgart erlernte ich das Handwerk der Perlenherstellung aus Muranoglas. Mit den unzähligen Farbstangen aus Murano bei Venedig lassen sich durch die physikalische Eigenheit des jeweiligen Glases bezaubernde Muster und Dekore darstellen, was absolute Konzentration erfordert. Die Temperaturen zum Schmelzen des Glases betragen 700 bis 1200 C°, jede Farbe reagiert anders empfindlich. Schädliche Dämpfe müssen gefiltert und abgesaugt werden, die Augen vor dem entstehenden UV-Licht mit einer Spezialbrille geschützt werden. Der Weg zum perfekten Schmuckobjekt ist lang und von vielen Misserfolgen gepflastert. Es dauert Jahre, bis man das Zusammenspiel der Farben und deren Vorlieben für bestimmte Temperaturen kennt. Das langsame Tempern (Abkühlen) im Temperofen ist obligat, sonst springt das schöne Stück sofort in tausend Stücke.
Etwas gutmütiger verhält sich das Glas beim sogenannten Fusing. Hier kommen verschiedene Gläser aus einer Herstellerfirma (!) zusammen und verschmelzen bei ca. 700 C° im Ofen zum gewünschten Designobjekt. Die Düsseldorfer Radschläger entstanden im Rahmen einer Ausstellung zugunsten des Kinderhospizes Regenbogenland in Düsseldorf.
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Der Düsseldorfer Radschläger Hannes – Muranoglas mit Glasträger auf MDF-Platte, 15 x 15 cm.
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